Baubericht für dieses schöne Modell
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Auswahlkriterien für das Modell
Im Jahr 2022 bin ich alle Angebote durchgegangen, wie zur Zeit lieferbar waren. Die Suche lautete: ein Voll-GFK/CFK Modell, das eine nicht zu hohe Flächenbelastung hat. Nicht zu groß, maximal 4 m Spannweite damit es sich gut transportieren lässt. Es soll für ausgedehnte Thermikflüge eingesetzt werden können, aber dann auf im Performancephasen schnell sein und stabil gebaut sein um sich mal richtig austoben zu können. Tja, das ist schon widersprüchlich oder ? Ach ja, habe noch Scalemodell zur Suche hinzugefügt :-) Das begrenze das Spektrum auf Designs wie ASW 17, ASW 27, Ventus 2c, Glasflügel, DG 1001, ASW 19, ASH26 champ, ASW 20, DG 600
Gecheckte Hersteller in der Endauswahl 2022: Valenta, Flight Composites, Composite RC gliders, Valenta, Paritech, Tangent MG, emc vega
Zunächst nur als Segler, da ich einer von denen bin, der nur ungern die Nase absägt. Habe es dann doch Vernunft angenommen. Immerhin gibt es bei den Manntragenden zunehmend auch FES Antriebe, so dass das Scale erhalten bleiben kann, weitestgehend.
Bestellung und Lieferung
Nach sorgsamer Gegenüberstellung war die Wahl getroffen und die Bestellung ging heraus an Composite RC Gliders mit der Seglerversion mit Akku + 11 KST Servos + EZFahrwerk für € 2100,00 in 2022
Ventus 2c 3.6 von Composite RC Gliders Switch to EnglishDie Lieferung erfolgte prompt ! (Lob, Lob)
Das Modell war mit sehr sehr viel Luftpolsterfolie verpackt, das war sehr gut bemessen. Das Modell kam unbeschädigt an.
Es gab folgende Mängel:
Die Flächensteckung passte nicht. Auf Anfrage wurde empfohlen, das Röhrchen zu überarbeiten, bedeutet also Kleber entfernen und größeres Loch fräsen, neu verharzen. Naja

Noch ein Schreck: die Wölbklappen klemmten. Ich habe mir gedacht, dass es durch den Transport kommen könnte. Und habe die Flächen für eine Woche "entspannen" lassen, und siehe da, danach klemmte nichts mehr. Puh!
Am Rumpf sind ausgebesserte Stellen zu sehen, die Oberfläche ist nicht perfekt. Beim Herauslösen aus der Form gab es hier wohl Probleme


Bau des Modells
Die Website bot genug Informationen für einen versierten Modellbauer, um das Modell fertig zu stellen. Ein von der Modellbauergemeinschaft allgemein akzeptierter Schwachpunkt ist auch beim mitgeliferten Kabelbaum die SUB-D Steckverbinder aus der Computerbranche. Diese wurden für PCs, in Zeiten vor USB, für Anbindung von Monitoren/ Druckern verwendet, und MIT 2 SCHRAUBEN vor dem herausrutschen gesichert. Und die braucht man auch, wie oft bin ich herbestellt worden von PC Nutzern, da der Stecker sich gelöst hatte. Modellbauer lassen diese Schraubensicherung generell weg. Diese Lösung kann ich nicht akzeptieren, durch einen kleinen Spalt zwischen Rumpf und Wurzelrippe von 2-3 mm können schon die Servos stehen bleiben, und ein Absturz ist unweigerlich vorprogrammiert. Nein Danke! Also habe ich einen neuen Stecker angefertigt und eine Verschraubung am Rumpf geschaffen. Das Kabel kann sich im Flügel etwas bewegen, so dass man es die Flächen schnell montieren kann.




Weiterer Schwachpunkt: Anlenkung vom Höhenruder, mit dem Materialien die dabei waren ensteht die Gefahr, das das Ruderhorn das nur durch Kleber befestigt ist, und damit nur auch einer Seite fest ist, sich ablösen kann im Flug. Ich habe es einseitig geklebt, und dann auf der anderen Seite mit einem Splint gesichert.
Das Modell wurde zunächst als Segler gebaut, und nachträglich mit einem Reisenauer Antrieb versehen. Darum habe ich Daten von diesen beiden Versionen. (Kennz: Segler/Elektro)
Am Ende stand die Waage:
Flächen(Segler+Elektro):1052g Links + 1068g Rechts = 2120g
Rumpf (Segler): 1880 g
Fluggewicht komplett(Segler): 4.000 kg mit Stahl Flächenverbinder. Auf Webseite mit 3.700 g angegeben
Gewicht Rumpf (Elektro): 2.152 g CFK
Gewicht komplett (Elektro): 4.280 g
Gewicht Flächenverbinder CFK/Stahl 44/200 g
Modifizierung Elektro










weitere Baubilder



Erste Flüge
Erstflg! der Handstart war erfolgreich am Hang, im Flug habe ich getrimmt und bin wieder gelandet. Querruder benötigte starke Trimmung, da man vor dem ersten Start so schwer einschätzen kann, ob es perfekt gleich steht links und rechts. Das Höhenruder musste stärker nach unten getrimmt werden. Durch einen größeren Akku habe ich das Problem aus der Welt geschafft und habe eine längere Motorlaufzeit. Hingehen waren die Flaps schon perfekt kompensiert mit dem Höhenruder, das Mischersetting habe ich direkt von einem anderen Modell übernommen.
Nach der Landung habe ich alles noch einmal gründlich durchgechecked, und noch einen Baufehler gefunden: Das Höhenruder war ungewollt nach oben vertrimmt. Das habe ich erst nicht verstanden, aber es wurde mir nach ein paar Tagen Grübeln klar, was hier passiert ist. Diesen Baufehler bitte nicht nachmachen: Der Bowdenzug war am einen Ende verlötet am inneren Stahldraht, und am anderen Ende war er gecrimpt. Das verträgt sich nur schlecht, ich habe heraus gefunden, dass sich bei starker Zugbelastung der Stahldraht minimal aus dem Kunststoff Bowdenzug herauszieht. Dadurch ensteht eine dauerhaft falsche Trimmung! Abhilfe: Entweder beides löten oder beides crimpen. Die Mischform ist gefählich.
Start danach der Ventus lässt sich gut aus der Hand starten. Ich habe aber bei einem Modell dieser Preislage gerne beide Hände an den Steuerknüppeln, wenn ich es seinem Habitat übergebe. Habe eine komplette EMC-Vega Flitsche mit Fusschalter zur Verfügung, wenn kein Werfer da ist.
Flug allgemein
das Ding ist schnell, meine Flächenbelastung berechnet sich auf 73 g/cm2. Also wie bei den grossen Modellen sollte man sich den Platz einteilen und vorausdenkend fliegen.
Landungen Konfiguration: es wird empfohlen, Flaps mindestens 50% zu setzen. Bei beengter Landebahn z.b. am Hang, Rad eingefahren, um die Bremswirkung zu erhöhen und damit er sich nicht dreht am Boden oder länger rollt. Geschwindindigkeit aushungern. Die Doppel-Bremsklappen wirken BRUTAL. Lieber nicht voll ausfahren, nur im Notfall. Hier ist ein wenig Fingerspitzengefühhl gefragt
Fazit
Modell ist nun so, wie es meinen Vorstellungen entspricht. Beim Bauen habe ich alle Fehler kompromisslos entfernt, und viel Sicherheit eingebaut. Steckverbinder verschraubbar, Backup Akku mit HEPF Voltario T60...
Alle Flüge waren problemlos, das Modell liegt gut in der Luft. Mit voll ausgefahrenen Flaps auch problemlos, es wird etwas langsamer. Generell fliege ich den Ventus bisher mit ausreichender Geschwindigkeit, ein mal am Grenzbereich gewesen und das Modell war stabil.
Hier noch einige Daten über das entstandene Modell als Zusammenfassung
Parameter | Wert |
---|---|
Spannweite | 3600 mm |
Profil | Eppler 205 strak E195 |
Flächenbelastung Segler/elektro | 68/73 |
Servos | 11 Stück digital KST high voltage |
Preis (2022) | € 2100 incl Versand |
Antrieb | Reisenauer |
Schub | 35 N(ewton) bei 4S LiPo |
Prop | 20x13, Motor Leopard LC5001750JV mit MicroEdition 5:1 |
Regler | Sunshine ICE-100A BCE out 7,4V |
Antrieb Gesamtpreis Preis | € 400 |
geeignetee Akkus | LiXX Akkus 2...6 Zellen |
Imax [A] am Boden im Stand | 42 bei Vollgas, Halbgas 25A |
Akkus | 4S 4000 mAh SLS |
Backup NiMH | 4,8V Eneloop |
Laufzeit rechnerisch | 8 min bei Halbgas |
Motor Temperatur im Standbetrieb ohne Kühlung | 3 min = 50 Grad |
Regler Temperatur | 37 Grad |
Stromversorgung | HEPF Voltario T60 redundant |
Standby Stromversorgung [mA] | min 250 , peak 1200 |
Reisenauer Angaben zum Antrieb | 4656 RPM, 52 Ampere, 770 Watt, Schub 510 N |